Musik die bewegt
molto vocalis – der Mössinger Chor
Aktuelles
Mitten im Juli erwacht die alte Ruine zum Leben. Für ein Wochenende verwandelt sich die Burg Hohenmelchingen in einen magischen Ort: Der Mössinger Konzertchor molto vocalis singt Open Air.
Unter Eschen und Birken erklingen Klassiker von ABBA und Adele, L. Bernstein und den Beatles, Ben E. King oder Queen und viele andere mehr.
2023 findet dieses einzigartige Alb-Event bereits zum 20. Mal statt. Das diesjährige Motto „Summertime“ nach dem Klassiker von George Gershwin bringt sommerliche Leichtigkeit auf die raue Albhochfläche.
Der 30-köpfige Chor bringt Mauern und Herzen zum Vibrieren. Als einer der renommiertesten Chöre der Region verfügt molto vocalis über ein umfangreiches Repertoire. Singt man im Herbst Bach und Beethoven und im Frühjahr Mozart und Verdi, so gehören dem Sommer Rock & Pop.
Der vom italienischen Belcanto-Stil geprägte Chor, seit über 25 Jahren unter der Leitung von Ronald Hirrle, verfügt über eine choreigene Gesangsschule und wurde in der Vergangenheit bei mehreren Chorwettbewerben ausgezeichnet.
Die pure Freude an der Musik und am Klang lässt molto vocalis Jahr für Jahr die Melchinger Ruine in einen Konzertsaal verwandeln. Und wenn nach einbrechender Dunkelheit bei Fackelschein Fledermäuse zu „This Magic Moment“ oder „Wir fliegen durch die Nacht“ am Himmel kreisen, erlebt jeder Besucher und jede Besucherin unvergessliche magische Momente…
…in diesem Jahr am Samstag, 15. und Sonntag, 16. Juli.
Lassen Sie sich verzaubern!
Lieder für Freiheit und Frieden
Ein Konzert mit ernstem Grundton und Tiefgang erlebten die etwa 200 Besucherinnen und Besucher am Samstag, 18. März in der Quenstedt-Aula. Lieder von Krieg und Unterdrückung und der Sehnsucht nach Frieden und Freiheit prägten unseren knapp dreistündigen Konzertabend.
Der Ring der Macht des dunklen Herrschers aus dem „Herrn der Ringe“ diente erneut wie im vergangenen Jahr als Ausgangspunkt für „Libertà 2023 – neue Lieder aus Oper und Musical“, unmittelbar darauf jedoch gleich kontrastiert durch die Hoffnungsmelodien „May it be“, „In Dreams“ und „Into the West“.
Gleich zwei Gefangenenchöre erklangen: Einmal sangen die Herren des Chores „O welche Lust“ aus Beethovens „Fidelio“ und einmal der gesamte Chor samt Publikum „Va, pensiero“, den Gefangenenchor aus Verdis „Nabucco“.
Die Sehnsucht nach Freiheit prägt auch Verdis Sizilianische Vesper, die den Aufstand der Insulaner gegen die französischen Besatzer 1282 zum Inhalt hat. Hier brillierte Laura Güldikenoglu mit der anspruchsvollen Sopranarie „Mercé, dilette amiche“.
Ingrid Seidel verlieh der todgeweihten Fenena aus „Nabucco“ mit der Arie „Oh dischiuso à il firmamento“ sehnsuchtsvoll mitreißende Stimme, war dann aber kurze Zeit später schon als verführerische Carmen auf der Bühne, die leidenschaftlich die „Habanera“ und das „Chanson Bohème“ sang.
Mehrere Kostümwechsel machten den Abend auch optisch abwechslungsreich. So traten Sklaven in grauen, löchrigen Gewändern auf, um kurz darauf erneut als strahlende Offiziere zu erscheinen.
Die Damen des Chores wechselten zwischen dezenten Erdtönen und kräftigen „Zingarelle“-Farben. Ein Höhepunkt dabei war eindeutig Händels „Julius Cäsar in Ägypten“, bei dem sich Kleopatra (Martina Eyassu) und Cäsar (Ingrid Seidel) in passenden antiken Kostümen anschmachteten und Kleopatra in einer sehnsuchtsvollen Arie die schönen Augen Cäsars besang.
Mit Renate Marten, Chiara Dietz, Katja Jatzek, Steffanie Saer, Helmut Huerkamp und Wolfgang Scheuing verfügt molto vocalis über weitere solistisch ausgebildete Stimmen und so wurden in kleineren Besetzungen etliche Stücke aufgeführt und regelrecht inszeniert.
Auch unser Chorleiter Ronald Hirrle übernahm Solopartien zusätzlich zu seiner Moderation, die er mit teils bewegenden Erzählungen unterlegte. So erzählte er zu Beginn von einem Mahnmal auf über 3000 m Höhe in den Dolomiten, das an den blutigen Stellungskampf im ersten Weltkrieg erinnert.
Als Mittelpunkt des Chores führte er molto vocalis und alle Zuhörerinnen und Zuhörer sicher durch das Konzert, bis sich am Ende dann mit „Somewhere“ aus Bernsteins „West Side Story“ der musikalische Hoffnungshorizont weit öffnete und „We are the world“ uns alle an unsere Verantwortung erinnerte für die Zukunft, für Frieden und für die Freiheit.
Konzert am 18. März um 19.00 Uhr
Libertà 2023
Neue Lieder von Freiheit, Liebe und Leben
Der Ruf nach Freiheit durchzieht viele Opern. Seien es die hebräischen Sklaven in Verdis „Nabucco“ oder die Gefangenen in Beethovens „Fidelio“ mit ihrem Wunsch nach freiem Atem und der Sehnsucht nach Heimat und Frieden, seien es die von Frankreich unterdrückten Sizilianer in Verdis „Sizilianischer Vesper“ – sie alle singen vom Schmerz über Leid, Unrecht und Unterdrückung in dieser Welt.
In unseren Tagen gewinnt diese musikalische Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden und der Ruf nach Gerechtigkeit beklemmende Aktualität. Wenn bei Händels „Julius Cäsar in Ägypten“ der Imperator mit „Viva“ gegrüßt wird, erinnert dies an heutige „Befreiungen“ und wenn die Sizilianer vom „Tag der Rache singen“ an Auflehnung gegen Besatzer.
Diesen Themen möchten wir am 18. März ab 19.00 Uhr in der Aula des Quenstedt-Gymnasiums Mössingen musikalisch nachgehen und haben deshalb erneut wie im letzten Jahr das Thema „Libertà“ für unser Konzert gewählt.
Dabei soll der Blick auch auf die zwischenmenschlichen Konfliktfelder „Liebe und Hass“ gelenkt werden. Sei es bei Mozarts „Don Giovanni“ oder Bizets „Carmen“, Spannungen gibt es auch zwischen Mann und Frau genauso wie die Sehnsucht nach Freiheit, Liebe und Anerkennung.
Zeitgenössische Musik nimmt diese Thematik ebenfalls auf. Die „Canzone arrabiata“ singt wütend von der Ungerechtigkeit und der „Herr der Ringe“ vom Ring des dunklen Herrschers, der alle versklaven will. Dem entgegen steht die Hoffnung auf Frieden und Orte der Geborgenheit, wie sie in „Somewhere“ aus Bernsteins „West side story“ erklingen. Und „We are the world“ appelliert, füreinander und für diese Welt zu sorgen, denn es geht um uns und um die, die nach uns kommen.
Herzliche Einladung zu einem musikalisch spannungsvollen, gefüllten und sehnsuchtsvollen Abend nach Freiheit, Liebe und Leben – „Libertà 2023“,
Ihr Konzertchor molto vocalis.
Adventskonzert 2022
Advent pur und vielstimmig
„Veni redemptor gentium“ – zu Beginn des Konzerts von molto vocalis in der Martin-Luther-Kirche am Vorabend des 2. Advent erklangen lateinische Worte. An mehreren Orten in der abgedunkelten Kirche verteilt sang der Chor den über 1600 Jahre alten Hymnus des Ambrosius von Mailand – das Thema des Abends. Dessen Lutherübersetzung „Nun komm, der Heiden Heiland“ spürten die knapp dreißig Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Ronald Hirrle im Folgenden vielstimmig und -schichtig nach.
So erklangen Eingangs- und Schlussteil aus der gleichnamigen Bachkantate (BWV 61) genauso wie Stücke aus dem Weihnachtsoratorium. Altistin Ingrid Seidel nahm mit der Arie „Bereite dich Zion“ die Besucher warmherzig-empathisch ins adventliche Geschehen hinein. Laura Güldikenoglu (Sporan) gab mit Telemanns „Jesu, komm in meine Seele“ sphärisch-leicht der Maria Stimme und Klang. In anspruchsvollem Duett aus J.S. Bachs „Schwingt freudig euch empor“ (BWV 36) vereint, sahen beide gemeinsam dem kommenden Heiland entgegen. Mit Sopranistin Martina Eyassu erhoben sie schließlich als Terzett mit Felix Mendelssohn-Bartholdys Vertonung von Psalm 121 ihre Augen auf zu den Bergen.
Helmut Huerkamp und Ronald Hirrle glänzten mit dem Tenorduett „Der du bist dem Vater gleich“ und der Chor wagte sich unter anderem a capella an den vielstimmigen und komplexen Chorsatz zu „Maria durch ein Dornwald ging“ von G. Wolters und sang E.K. Nösslers „Tröstet mein Volk“.
Souverän begleitet an Orgel und Klavier durch Friedemann Treutlein und gegliedert durch Lesungen von Pfarrerin Frauke Dietz erlebten über 100 Besucher damit ein kompaktes, stimmgewaltiges, hochkonzentriertes und intensives Konzert. An zwei Stellen durften sie selbst mit einstimmen in die Lieder „Tochter Zion“ und „Macht hoch die Tür“. Am Ende langer Applaus und als Zugabe erneut der Hymnus des Ambrosius – Advent pur.
„Nun komm, der Heiden Heiland“
Am Samstag, 3. Dezember, dem Vorabend zum 2. Advent laden wir Sie um 19.00 Uhr herzlich zu einem geistlichen Konzert in die Martin-Luther-Kirche nach Mössingen ein. Wir werden uns dort musikalisch mit einem sehr feinen, besonderen Programm auf den Weg in und durch den Advent machen.
„Nun komm, der Heiden Heiland“ lautet der Titel des Abends nach dem altkirchlichen Hymnus „veni redemptor gentium“ des Ambrosius von Mailand. Der Botschaft dieses Hymnus werden wir mit vielen verschiedenen Klängen aus unterschiedlichen Zeiten und Epochen nachspüren.
So erklingen Stücke aus den zwei adventlichen Bachkantaten, „Nun komm, der Heiden Heiland“ (BWV 61) und „Schwingt freudig euch empor“ (BWV 36) genauso wie Elemente des Weihnachtsoratoriums. „Hebe deine Augen auf“ (F. Mendelsohn-Bartholdy), „Tröstet mein Volk“ (E.K. Nössler), „Jesu, komm in meine Seele“ (G.P. Telemann) oder „Maria durch ein Dornwald ging“ ergänzen und erweitern diesen Weg.
Wir laden Sie ein, sich auf das auszurichten, wofür die Adventszeit steht und ihr musikalisch nachzugehen. Bei zwei Adventsliedern dürfen auch Sie Ihre Stimme erheben und mit einstimmen.
Die besondere Atmosphäre der adventlich erleuchteten Martin-Luther-Kirche mit dem Licht der Herrnhuter Sterne trägt das ihre dazu bei, dass wir uns im Herzen aufmachen können in Richtung Weihnachten.
Eintritt: 13,- € (erm. 9,- €).
Ausführende: Chor und Solist/innen des Konzertchores molto vocalis.
Orgel/Klavier: Friedemann Treutlein
Leitung: Ronald Hirrle
Liturgie: Pfarrerin Frauke Dietz